Zurzeit mache ich mir Gedanken, was habe ich am 9. November 1989 abends gemacht, während das deutsch-deutsche Wunder passierte. Ich weiß es nicht mehr – ich machte damals meine Ausbildung in Reha-Zentrum Neckargemünd, bestimmt war ich an diesem Abend auch wie jeden Abend in der Cafeteria mit Freunden.
Ich kann mich erinnern, als ich am nächsten Tag also 10. November 1989 aufgestanden bin, habe ich gewohnheitsbedingt den Radio eingeschalten und hörte etwas, von den chaotischen Zuständen an den Deutsch-Deutschen Grenzübergängen, dachte an eine Demonstration die ausgeufert ist. Bin dann erst einmal duschen gegangen, beim anziehen habe ich so langsam mitbekommen um was es ging – als ich den Fernseher eingeschalten habe, habe ich langsam begriffen, nee begriffen nicht, aber wahrgenommen was tatsächlich passiert ist.
Als ich zum frühstücken in die Mensa bin habe ich anderen davon erzählt, erst wurde ich für verrückt erklärt, aber kurze Zeit später war es das Gesprächs-Thema Nr. 1.
Ich kann mich noch daran erinnern, das ich zu einem Klassenkamerad euphorisch gesagt habe: „Wer weiß, vielleicht sind wir in 10 Jahren wiedervereinigt“, das es nicht einmal ein Jahr gedauert hat, hat sie keiner zu träumen wagte!
Übrigens ich war richtig neidisch, das ein paar Freunde, am darauf folgenden Montag dem 13. November 1989 mit ihrer Schulklasse nach Berlin fuhr ins Landschulheim – die haben Geschichte hautnah erlebt.